Jetzt wo ManagerInnen und ihre Teams nicht mehr jeden Tag stundenlang im selben Raum sitzen und sich “auf die Finger schauen”, müssen viele Team Leads ihren Management Stil überdenken. Die einen vertrauen ihren Teams nicht und zwingen sie im Home Office den gesamten Tag vor eingeschalteter Kamera am Computer zu sitzen (true story). Andere geben ihren Mitarbeitern mehr Freiheit und lassen das Team arbeiten wann und von wo sie wollen, solange das Ergebnis stimmt. Doch was ist die effektivste Methode um sicherzustellen, dass bei Remote und Flexible Work alle Ziele erreicht werden?
Das norwegische Telco-Unternehmen Telenor hat hierzu die “Tight-Loose-Tight” Philosophie entwickelt und wir finden sie einfach klasse!
Tight: Definition of Deliverables
Tight, also wortwörtlich “eng” oder sinnbildlich “genau” sollte man bei der Definition der Ziele sein. Sprich, mit den Teammitgliedern im Detail festlegen welche Deliverables bis wann erreicht werden sollten. Da informelle, spontane Feedback-Loops bei Remote Work geringer werden, ist es sehr wichtig die Erwartungen von vornherein qualitativ und quantitativ festzulegen. Hierbei sollte man sich an wöchentlichen oder monatlichen Zielen orientieren, Micromanagement von Tageszielen wird in den meisten Fällen nicht empfohlen.
Loose: Problem Solving
Sobald die Ziele definiert wurden, sollte man den MitarbeiterInnen gegenüber “loose” sein, ihnen Freiheit und Flexibilität geben. Dies bezieht sich sowohl auf den Ort und Zeitpunkt der Arbeit, als auch an die Herangehensweise zur Zielerfüllung. Wenn man in die Kompetenz und Motivation seines Teams vertraut, dann sollte man es den Teammitgliedern überlassen zu überlegen und zu entscheiden, wie sie ihre Ziele erreichen. Dies fördert selbstständiges Denken, Eigenmotivation und Kreativität und führt, so auch im Falle von Telenor, zu besseren Ergebnissen! Unserer eigenen Erfahrung nach ist es bei Remote Work super hilfreich, wenn man für die Goal Review Sessions, sofern möglich, einen Ort auswählt um sich in Person zu treffen. So kann man sich noch besser mit den Kollegen unterhalten und auch sehen, wie es dem Teammitglied persönlich geht. Hierzu eignen sich das Büro oder tageweise buchbare Kollaboration Spaces!
Tight: Accountability
Wiederum “tight” sollte man am ende der Woche oder des Monats sein, wenn es darauf ankommt die tatsächliche Performance mit den Zielen abzugleichen. Dadurch das jedes Teammitglied selbstständig entscheidet wann, wo und wie er oder sie arbeitet, sind sie auch verstärkt für das Ergebnis ihrer Arbeit verantwortlich. Soll heissen, die zuvor definierte Deliverable nicht aus den Augen verlieren, sondern das Team selber verantwortlich für das Erreichen der gemeinsamen Ziele machen. So macht man seine MitarbeiterInnen zu wahren UnternehmerInnen innerhalb der eigenen Organisation und schafft eine Kultur von Intrapreneurship, Innovativität und EIgenverantwortung.
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